05. März 2021
Monitor für Fotograf*innen - der BenQ SW271C
Für viele Fotografen spielt die Nachbearbeitung der Bilder heutzutage eine genauso große Rolle wie das Aufnehmen der Fotos selbst. Wer viel Zeit vor dem Bildschirm verbringt, wird die Vorteile professioneller Monitore, die speziell auf die Bedürfnisse von Fotografen, Videografen und Digital Artists zugeschnitten sind, schnell zu schätzen lernen. Nicht nur ein großes Display und eine hohe Auflösung spielen hierbei eine Rolle – besonders die korrekte Farbdarstellung im RGB-Farbraum ist entscheidend. BenQ stellt in diesem Bereich schon seit Jahren hochwertige Bildschirme her und
mit dem 271C wurde die professionelle PhotoVue SW-Serie nun noch einmal verbessert und erweitert. Er garantiert einen effizienten und benutzerfreundlichen Workflow mit vielen Highlights!
Lieferumfang
Zusammen mit dem Bildschirm und einem Standfuß liefert BenQ eine Reihe von Kabeln, sodass jedes beliebige Gerät schnell mit dem SW271C verbunden ist. So sind neben dem Stromkabel ein HDMI-, USB-, USB-C-, und Display-Port (DP auf mini DP) Kabel enthalten. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, eine Blendschutzhaube – die Shading Hood – an den Bildschirm anzubringen, sodass störendes Seitenlicht und Reflexionen vermieden werden. Diese kann sowohl im Querformat als auch im Hochformat installiert werden. Durch eine verschließbare Aussparung am oberen Teil der Shading Hood kann ein externes Kalibrationsgerät verwendet werden, ohne dass die Blendschutzhaube dafür abgenommen werden muss. Ein separates Steuerungselement – der Hotkey Puck – ermöglicht eine intuitive und schnelle Änderung der Parameter und Voreinstellungen des Monitors (mehr dazu unter „Features“). Last but not least liefert BenQ eine detaillierte Übersicht über die ab-Werk vorgenommene Kalibrierung mit, sodass alle Einzelheiten bei Bedarf im Kalibrationsbericht zu finden sind.
Unboxing und Aufbau des SW271C
Das neueste BenQ-Familienmitglied ist im Handumdrehen ausgepackt und aufgebaut. Alle
zugehörigen Teile sind sehr sorgfältig verpackt und gut sortiert. So sind Kabel, Netzteile und der
Hotkey Puck sowie die Shading Hood jeweils in einem kleineren Karton zusammengefasst, was sehr
übersichtlich ist, da langes Suchen nach den Einzelteilen nicht notwendig ist. Dank der
Schnellanleitung funktioniert der Aufbau leicht und reibungslos und durch die Werkskalibrierung
ist der Bildschirm direkt einsatzbereit – eine manuelle Kalibrierung vor dem ersten Gebrauch
entfällt praktischerweise. Dennoch ist es zu empfehlen, den Monitor nach längerer Benutzung in
regelmäßigen Abständen neu zu kalibrieren, um die exakte Farbdarstellung beizubehalten.
Features
Ist der 27-Zoll-große Bildschirm erst einmal aufgebaut und angeschlossen, kann es direkt losgehen! Die Highlight Features des 271C sind die knackscharfe 4K-Auflösung (3840 x 2160 Pixel) und die schon erwähnte Farbpräzision durch die von BenQ entwickelte AQCOLOR-Technologie. Das Display mit 10-Bit Farbtiefe verfügt über mehr als eine Milliarde Farben, wobei diese über das gesamte Display hinweg sehr präzise dargestellt werden und die Farbabstufungen weiche Übergänge aufweisen. Zudem ist die Oberfläche des Displays matt und relativ reflexionsarm. Wie eingangs erwähnt, ist der Bildschirm bereits ab Werk kalibriert. Zur Nachkalibrierung des Monitors wird ein externes Messgerät empfohlen, das zusammen mit der Software „Palette Master Element“ (die ebenfalls auf der BenQ Homepage heruntergeladen werden kann und alle gängigen Geräte wie XRite oder Datacolor Spyder unterstützt) eine optimale Farbdarstellung garantiert.
Zudem punktet der Monitor mit einer Adobe RGB-Farbraumabdeckung von 99% (sRGB 100%) sowie der Paper Color Sync Software. Diese erlaubt es, die Druckergebnisse auf dem Bildschirm genau zu simulieren und bei Bedarf anzupassen. So hat man eine aussagekräftige Vorschau, um später einen optimalen und farbgetreuen Fotodruck zu erhalten. Dabei wählt man einfach das entsprechende Bild sowie den Drucker, das Papier und die Bearbeitungssoftware aus und schon erhält man einen Eindruck, wie das fertige Foto auf Papier einmal aussehen wird. Die Paper Color Sync Software steht auf der Homepage von BenQ zum Download bereit und ist schnell installiert.
Paper Color Sync mit Beispiel-Parametern
Darüber hinaus werden auch Videografen große Freude am neuen SW271C haben, denn die HDRTechnologie für die Bearbeitung von Filmen wurde noch einmal verbessert. So stehen verschiedene Videoformate und Features zur Auswahl, etwa HDR10 und HLG. Durch die extrem hohe Spanne an Helligkeitsstufen ist das Bild deutlich kontrastreicher und erreicht damit realitätsnahe Farben. Der Monitor ist außerdem kompatibel mit SDI-zu-HDMI Geräten und erlaubt Videografen eine verlustfreie Signalübertragung von Videodaten. SDI bedeutet Serial Digital Interface und hat eine längere Reichweite als die herkömmliche HDMI-Übertragung.
Über den USB-C Anschluss werden alle Daten schnell und ohne Qualitätsverluste überliefert. Auch ist es möglich, einen angeschlossenen Laptop oder ein Macbook über USB-C zu laden. Der Monitor liefert darüber hinaus auch zwei USB 3.0 Steckplätze und einen SD-Kartenleser, was sehr praktisch ist, falls der eigene Laptop nicht über einen SD-Anschluss verfügt.
Der schon erwähnte Hotkey Puck verfügt über mehrere individuell belegbare Buttons, mit denen man schnell und einfach zwischen den benötigten Presets wechseln kann. So muss man sich nicht durch alle einzelnen Menüpunkte klicken, sondern kann bequem über den Hotkey Puck agieren. Ab Werk sind die Tasten 1, 2 und 3 mit einer RGB, sRGB und Schwarz/Weiß-Vorschau belegt. Dies lässt sich nach Belieben und Bedarf natürlich ändern.
Auch Bildschirmanpassungen wie Helligkeit, Kontrast, Schärfe, Farbtemperatur oder Gamma-Wert sind mithilfe des Hotkey Pucks in wenigen Augenblicken vorgenommen.
Der 271 und 271C im Vergleich
Im Vergleich zum Vorgänger des 271C hat BenQ an einigen Stellschrauben gedreht und den Monitor weiterentwickelt. Es handelt sich hierbei weniger um große innovative Neuerungen als vielmehr um Details, die verbessert wurden. So erhielt beispielsweise der Hotkey Puck eine Überarbeitung und die 2. Generation macht nun optisch und funktionell eine noch bessere Figur. Die Tasten haben eine neue Anordnung erhalten und der mittlere Button wurde durch ein leichtgängiges Wahlrad ersetzt. Diese Entwicklung gefällt mir persönlich ausgesprochen gut, weil sie die ohnehin simple Bedienung noch einmal erleichtert.
Die Paper Color Sync Software ist hingegen ein neues Merkmal, das den 271C deutlich von seinem Vorgänger unterscheidet. Das Tool kommt auch in anderen BenQ-Modellen zum Einsatz (etwa dem SW321C) und stellt gerade für Fotografen und Grafiker, die hochwertige Drucke anbieten, ein schwer verzichtbares Werkzeug dar.
Weitere Pluspunkte des 271C sind die erweiterten Video-Features (SDI Kompatibiliät und HLG) sowie der Fakt, dass über den USB-C Port angeschlossene Geräte nun auch aufgeladen werden können, wodurch kein separates Stromkabel für Laptops/Macbooks mehr benötigt wird. Insgesamt hat BenQ also die wenigen Makel des SW271 korrigiert und einen rundum gelungenen Bildschirm hervorgebracht!
Mein Workflow
Die Arbeit mit dem neuen BenQ macht mir persönlich sehr viel Spaß. Dadurch, dass der Monitor höhenverstellbar, drehbar und kippbar ist, kann man ihn optimal an die jeweilige Sitzposition anpassen und selbst langes Arbeiten gestaltet sich angenehm. Für Hochformatbilder lässt sich der Bildschirm außerdem dementsprechend einstellen. Durch die 27-Zoll-große Diagonale und die 4KDisplayauflösung werden mir selbst kleinste Details angezeigt und die Bedienung ist so simpel wie effizient. Mein Workflow beginnt mit dem Datentransfer über den SD-Kartenleser direkt am Monitor. Ist das Material importiert, geht es in Adobe Camera Raw und Adobe Photoshop mit der Entwicklung der Aufnahme weiter. Hier lege ich Wert darauf, dem Bild meinen eigenen Look zu verleihen und die Stimmung so darzustellen, wie ich sie vor Ort erlebt habe. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Farben. Ein Sonnenuntergang kann noch so schön sein – passt der Farbton nicht, verliert die Aufnahme schnell ihre Wirkung. Der BenQ SW271C unterstützt mich in diesem Punkt sehr, da ich mich voll und ganz auf die exakte Farbdarstellung verlassen kann und alle Features habe, die ich brauche. Der größere RGB-Farbraum ist zu 99% abgedeckt und der Bildschirm kann deutlich mehr Farbnuancen zeigen als der kleinere sRGB-Farbraum. Eine Vorschau der verschiedenen Farbräume über den Hotkey Puck verschafft mir schnell einen Überblick. Zudem lasse ich mir das Bild in Schwarz/Weiß anzeigen, um zu entscheiden, ob sich auch eine monochrome Bearbeitung lohnt. Bevor ich meine Werke aber im Internet präsentiere, wandele ich sie in sRGB um, um sicherzustellen, dass sie auch auf anderen Endgeräten noch richtig dargestellt werden.
Preis-Leistungsverhältnis und Zielgruppe
Der BenQ SW271C richtet sich klar an professionelle und semiprofessionelle Fotografen und Grafiker, wird aber aufgrund der verbesserten Features auch für Videografen zunehmend interessanter. Mit einem Preis von etwas über eintausend Euro ist er für Einsteiger eher weniger geeignet, aber wer bereit ist, diesen zu zahlen, wird einen umfangreich ausgestatteten Monitor von hoher Qualität erhalten. Wer viel Zeit am Bildschirm verbringt und großen Wert auf eine präzise Darstellung der Farben legt, ist mit dem 271C bestens bedient! Durch viele zusätzliche Features, eine vielfältige Ausstattung und ein ansprechendes Design stellt er definitiv eine lohnenswerte Investition dar. Für den alltäglichen Gebrauch oder für diejenigen, die den Bildschirm fürs Gaming verwenden möchten, stellt BenQ jeweils eigene Reihen zur Verfügung.
Fazit
Alles in allem wird auf die Bedürfnisse von Fotograf*innen wirklich gut eingegangen. Besonders schön finde ich, dass sich BenQ die kritisierten Punkte am SW271 zu Herzen genommen und den Nachfolger dementsprechend aufgerüstet hat. So ist ein Bildschirm entstanden, der so gut wie keine Wünsche offen lässt!
Mehr zum SW271C und BenQ findet ihr
hier!